Psychotherapie
Die Psychotherapie (aus dem Griechischen --> psychotherapía – Pflegen der Seele) bezeichnet die Behandlung psychisch, emotional und psychosomatisch bedingter Krankheiten, Leidenszustände oder Verhaltensstörungen. Dies geschieht mit Hilfe psychologischen und wissenschaftlich fundierten Methoden durch verschiedene Formen verbaler und nonverbaler Kommunikation.
Es gibt viele Möglichkeiten, wie diese Behandlung aussehen kann. Da sich im Laufe der Erfindung der Psychotherapie von Sigmund Freud ganz unterschiedliche Formen entwickelt haben. Deshalb folgt als nächstes eine visueller Überblick über die "wichtigsten" Formen der Psychotherapie.
(Kognitive) Verhaltenstherapie
• betont, dass die Bedeutung, die ein Individuum einem Ereignis zuerkennt, die emotionale Reaktion auf dieses Ereignis wesentlich bestimmt.
• wurde wissenschaftlich entwickelt und fortlaufend auf ihre Effektivität hin überprüft.
• konzentriert sich auf die Frage, wie Probleme aufrechterhalten werden, anstatt nach einer einzelnen Ursache für das jeweilige Problem zu suchen.
• bietet praktischen Rat und Hilfsmittel für die Bewältigung allgemeiner emotionaler Probleme.
• vertritt die These, dass man sich durch Nachdenken und Ausprobieren neuer Ideen und Strategien ändern kann.
• beschäftigt sich auch mit der Vergangenheit, sofern dies dazu beiträgt, das aktuelle Denken und Handeln zu verstehen und zu ändern.
• zeigt, dass so manche Problemlösungsstrategie, die man zur Bewältigung emotionaler Probleme zu Hilfe nimmt, die Probleme eher aufrechterhält, als zu deren Lösung beiträgt
• strebt eine Normalisierung der Gefühlslage, körperlicher Empfindungen und Gedanken an, anstatt auf der Existenz von Hinweisen auf "vesrteckte" Probleme zu bestehen.
Psychoanalytisch orientierte Psychotherapie
Psychoanalyse
Die Psychoanalyse geht davon aus, dass psychische Beschwerden deshalb entstehen, weil Gefühle und Konflikte aus der Vergangenheit verdrängt wurden und so eine gesunde Entwicklung blockieren. Das Ziel dieser Therapieart ist es, diese zunächst immer unbewussten inneren Konflikte aufzudecken und damit auflösen zu können.
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Diese Therapieform ist eine Weiterentwicklung der Psychoanalyse und ähnelt ihr daher in einigen Punkten. Auch in der Tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie wird davon ausgegangen, dass unbewusste Konflikte die zentrale Rolle in der Entstehung psychischer Erkrankungen spielen. Der Fokus liegt deshalb ebenfalls viel auf der Vergangenheit, in der die Ursachen deiner Beschwerden vermutet werden.
Schematherapie
Die von Jeffrey Young (New York) entwickelte Schematherapie ist ein integratives Psychotherapieverfahren zur Erklärung und Behandlung schwer behandelbarer Störungsbilder mit Ursprüngen in Kindheit und Jugend. Der Ansatz zielt darauf ab, dysfunktionale Beziehungsmuster zu identifizieren, sie als Narben früherer Verletzungen zu verstehen und eine aktive Veränderung herbeizuführen. Sie entstammt der Kognitiven Verhaltenstherapie, die aber um Techniken der Emotionsaktivierung und des Reparenting, wie sie etwa aus den Humanistischen Therapien bekannt sind, erweitert wurde. Mit den Mitteln der Schematherapie werden die „Lebensfallen“ an ihren emotionalen biographischen Ursprung zurück verfolgt. Aktuell auftretende dysfunktionale Gefühlszustände werden als Kind-, Eltern- oder Bewältigungs“modi“ aufgefasst und therapeutisch bearbeitet. Im Rahmen dieses entwicklungsdynamischen Modells kommen emotionsfokussierte, kognitive und behaviorale Interventionen sowie eine sehr fürsorgliche Beziehungsgestaltung zur Anwendung. Dadurch ist die Schematherapie für Therapeuten unterschiedlicher psychotherapeutischer Herkunft attraktiv. Sie hat erstaunliche Erfolge erzielt und sich in mehreren kontrollierten Studien anderen Psychotherapieverfahren als überlegen erwiesen. Die Schematherapie ist störungsübergreifend und eignet sich in erster Linie zur Therapie schwerer Persönlichkeitsstörungen. Sie kann sowohl in der ambulanten Praxis wie auch stationär angewendet werden.